Sämtliche Erfolge dieser faszinierenden Heilmethode dürfen
nicht darüber hinwegtäuschen, dass sie ebenso eindeutige Behandlungsgrenzen
hat.
Dazu gehören nach wie vor Krebserkrankungen, auch wenn es in Einzelfällen
immer wieder bemerkenswerte Therapieergebnisse zu vermelden gibt. Fakt
ist, dass die Homöopathie in den allermeisten Fällen über
den Status einer begleitenden Krebstherapie nicht hinauskommt.
Ein wesentlicher Grund hierfür ist nicht die Homöopathie als
Heilverfahren an sich, denn die Potentiale für die Beeinflussung
und Heilung von Tumorerkrankungen sind ihr gegeben, sondern der Umstand,
das vielen Behandlern die Kompetenz, die mitunter notwendige, jahrzehntelange
Erfahrung im Umgang mit Krebspatienten fehlt.
Ihre therapeutische Bedeutung in diesem Sinne hat sie dennoch, wenn es
nämlich darum geht, z.B. medikamentöse Belastungen zu reduzieren,
erkrankungsbedingte Einschränkungen der individuellen Stoffwechselleistungen
zu verbessern, schmerzlindernd zu wirken, oder das Immunsystem nachhaltig
zu stärken.
Ferner
liegen die Grenzen der Homöopathie im Bereich der Krankheiten an
sich. Organschädigungen mit Zelluntergang, etwa bei Infarktgeweben
des Herzens, der Nieren usw., oder gewebeschädigende Prozesse, wie
sie bei einer Leberzirrhose auftreten, sind auch homöopathisch in
der Regel nicht zu heilen. Ihre degenerativen Tendenzen lassen sich mitunter
verlangsamen und lindern. Reversibel sind sie nicht.
Desweiteren gerät die Homöopathie auch dort an ihre Grenzen,
wo Patienten, aus unterschiedlichen Gründen, in ihrer Fähigkeit
beeinträchtigt sind, dem Arzt oder Heilpraktiker ihre Symptome und
Beschwerden vollständig, klar und präzise mitzuteilen.
Nicht zuletzt liegen Behandlungslimitierungen immer auch dort, wo der
Therapeut an seine individuellen oder fachlichen Grenzen stößt.
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